Der Rider 3.0 von Skylotec im Test

Mehr Sicherheit am Klettersteig – das Skylotec Rider 3.0 Klettersteigset im Test

Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2024

Auf der Outdoor in Friedrichshafen ist mit der „Rider“ erstmals aufgefallen. Das innovative Klettersteigset SKYLOTEC Rider 3.0 gewann mit seiner mitlaufender Seilbremse den Outdoor Industry GOLD Award 2017 der Kategorie „Climbing Equipment“.

Das Klettersteig-Set Skylotec Rider 3.0
Das Klettersteig-Set Skylotec Rider 3.0

„Dabei überzeugte der RIDER 3.0 durch sein geniales Konzept der mitlaufenden Seilbremse sowie sein handliches Design, das sowohl für Rechts- als auch Linkshänder geeignet ist. Als sicherstes Klettersteigset am Markt floss die jahrzehntelange Expertise aus der industriellen Höhensicherung von SKYLOTEC in dieses Set ein und setzt so neue Standards im Steig. Das ausgeklügelte System des RIDER 3.0 und des kompakten Bandfalldämpfers garantiert mit seinem sturzpräventiven Charakter maximale Sicherheit. Im Extremfall blockiert die Klemme sofort und verhindert das risikoreiche Stürzen bis zum nächsten Ankerpunkt“ (Pressemitteilung SKYLOTEC).

Soweit so gut. Sowohl das außergewöhnliche Design, als auch die technischen Details des Klettersteig-Sets haben mich direkt angesprochen und ich wollte das System unbedingt ausprobieren. Wichtig, gerade in extremen Klettersteigen, ist vor allen Dingen ein Gefühl: Sicherheit.

SKYLOTEC das Klettersteig-Set unentgeltlich zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Einen Einfluss auf das Ergebnis meines Tests hat das selbstverständlich nicht.

Mein erster Versuch mit dem Rider 3.0 ging nicht wirklich „in die Hose“. Dennoch hat sich das System bei meiner Begehung des Hindelanger Klettersteigs nicht wirklich profilieren können. Der Grund: zu viele gesicherte Laufpassagen haben mehr nach einem klassischen Karabiner gerufen, als nach einer „Fallbremse“ von der Klasse eines Rider 3.0. Das Klettersteig-Set spielt seine Vorteile in der vertikalen Begehung aus.

Und so funktioniert der Rider 3.0

Der Skylotec Rider 3.0 - Fallbremse und Karabiner

Im Extremfall blockiert die Klemme sofort und verhindert das risikoreiche Stürzen bis zum nächsten Ankerpunkt. Ein weiterer Vorteil des RIDER 3.0: Sowohl die Klemme als auch der Karabiner des zweiten Armes können problemlos von Links- und Rechtshändern bedient werden. Für Stahlseile von 12-16 Millimeter geeignet, ansonsten kann im RIDER 3.0 ein Karabiner zum konventionellen Sichern eingehängt werden.

Der Rider 3.0 im Einsatz

Auf den Klettersteigen am Gardasee, genauergesagt am Cima Capi und am Cima Roca kam es zum nächsten Test des Klettersteig-Systems von Skylotec. Das Handling ist denkbar einfach. Die Fallbremse wird mit einer Hand zusammengedrückt und einfach auf das Sicherungsseil gesteckt.

In den ersten Sicherungsabschnitten spielte bei dem ungewohnten System noch eine zusätzliche Konzentration für das „richtige Aufsetzen“ eine Rolle. Mit zunehmender Länge des Steigs stellte sich aber ein gewisses Maß an Routine ein. Der zweite „Arm“ des Klettersteigsets ist mit einem herkömmlichen Karabiner versehen, was das Prinzip der Zweifach-Sicherung erfüllt.

Der Skylotec Rider 3.0
Der Skylotec Rider 3.0

Der Rider 3.0 „fährt“ ohne störende Reibung am Seil mit nach oben, bis er am nächsten Sicherungsabschnitt, analog zu einem gängigen Klettersteigset, einfach umgehängt wird.

Das Besondere: er rutscht nicht nach unten, sondern verharrt an der Stelle des Sicherungsseils, an der er sich gerade befindet. Das bedeutet, man fällt bei einem Sturz nicht erst bis zum Ende des Sicherungsabschnitts bevor die Seilbremse greift, sondern die Seilbremse wird quasi direkt an der Stelle des Sturzes ausgelöst. Gerade in steilen Steiganlagen und bei Anfängern bedeutet das eine erhöhte, auch gefühlte, Sicherheit.

In abfallenden Passagen, also beim Abstieg vom Steig, fällt die Bremse aus meiner Sicht allerdings ihren eigenen Vorteilen zum Opfer. Hängt man das System in Lauf-, also Kletterrichtung, ein, so beraubt man es der Funktion als Bremse an der Stelle eines Sturzes. Setzt man es entgegen der Laufrichtung ein, so hat man zwar die Fallbremse auf der Haben-Seite, allerdings muss man die Bremse immer wieder lösen und mit nach unten führen.

Daher ist in diesem Fall der Einsatz eines Karabiners sinnvoll, der ganz einfach am oberen Ende der Fallbremse eingehängt werden kann.

Der Skylotec Rider 3.0 im Einsatz
Der Skylotec Rider 3.0 im Einsatz

Mein Fazit

Wie bereits auf der Outdoor, überzeugt mich der Sicherheitsaspekt des Rider 3.0 von Skylotec. Auf horizontalen Steiganlagen, würde ich auf herkömmliche Klettersteig-Sets zurückgreifen, da das Handling mit zwei Karabinern einfacher und zudem das Gewicht geringer ist.

In steilen Steiganlagen, wenn der Abstieg auf normalen Wegen erfolgt, spielt der Rider 3.0 aber deutlich seine Stärken aus. Einfaches Handling und eine deutlich geringere Fallhöhe im Falle eines Falles. Das ist, auch wenn ich und niemand anders je fallen sollte, ein unschlagbares Argument. Hinzu kommt der nicht zu unterschätzende Aspekt des sicheren Gefühls in einer stark vertikalen Steiganlage.

Ich freu mich schon auf den Klettersteig-Sommer!

Die technischen Daten des SKYLOTEC Rider 3.0

  • Gewicht: 810 g
  • Seildurchmesser: geeignet für Seile von 12 – 16 mm
  • Farbe: orange/black
  • Material: Aluminium, INOX-Stahl, Polyamid
  • Ausstattung: Speziell konzipierte RIDER 3.0 Seilklemme, Cableguy zur Seilstärkeermittlung,
  • elastische Arme, progressiver Bandfalldämpfer für Personen 40 bis 120 kg (Personen unter 40 kg sollten immer nachgesichert werden)
  • Karabineröffnung: 26 mm
  • Bruchlast gerade: 25 kN
  • UVP 245,00 €

Skylotec Rider 3.0-R Gewichtsklasse 40-120 kg...*
  • Material: Polyamid, Aluminium, Edelstahl (V2A)
  • Normen: EN 12275, EN 958:2017
  • E-Class-Nummer: 40-02-01-90
  • Bruchlast längs: 28 kN
  • Bruchlast quer: 10 kN
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SKYLOTEC Rider 3.0

245.00
9.3

Sicherheit

10.0/10

geeignet für vertikale Steige

10.0/10

geeignet für Laufpassagen

7.0/10

Verarbeitung

10.0/10

Handling

9.5/10

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4 Antworten

  1. Carsten

    Ich habe den Rider wegen des potenziellen Sichheitsgewinns gekauft. Wenn man denn doch einmal abrutscht (was mir in bisher mehr als 100 Klettersteigtagen glücklicherweie noch nie passiert ist) kommt es bei einer Fallhöhe von u.U. mehreren Metern bis zur nächsten Seilverankerung ohne den Rider oft zu schweren Verletzungen (Geschwindigkeit nach 4 m Fallhöhe 32 km/h!!!!) mit dem Rider passiert außer einem Ruck gar nichts.

    Meiner Erfahrung nach stellt es (zumindest bis zum Schwierigkeitsgrad D) zudem nicht das geringste Problem dar, den Rider beim Absteigen am Seil mitzuführen. Das Einhängen eines Karabiners sollte daher die absolute Ausnahme bleiben, z.B. bei Ketten oder nicht passender Seildicke.

    • Björn von Bergparadiese.de

      Den Sicherheitsaspekt des Rider finde ich auch top. Mich hat er in erster Linie auf langen Ebenen Passagen „gestört“. Aber in der vertikalen funktioniert er in jedem Fall 1a… wenngleich man eh nicht fallen möchte/sollte 😉

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